Der Roman ist schon von der Form her ungewöhnlich. Die Briefe aus Amerika sind
elektronische Briefe, E-Mails. Der wesentliche Unterschied zwischen herkömmlichen
und elektronischen Briefen besteht darin, dass Letztere von einem beliebigen Ort auf
der Welt aus versandt werden können, ohne dass der Empfänger diesen Ort genau
bestimmen kann. Amerika, für so viele Menschen ein Land des Exils, kann um die
Ecke liegen: "Ich weiß nicht, an wen ich diese Briefe schickte: an einen Menschen,
der tatsächlich nach Amerika wollte, oder an jemanden, der aller Welt seine Abreise
nach Amerika vortäuschte, wie ein Packesel mit Koffern beladen unter lautem Hallo
durch die Straßen zum Bahnhof lief, in eine andere Stadt fuhr, sich in ein Internet-
Café setzte und von dort aus Briefe aus Amerika schrieb." So wird Amerika, wonach
der Ich-Erzähler, ein frisch promovierter Akademiker, gegen seinen Willen geschickt
wird, zu einem symbolischen Raum, in dem die skurrilsten und die traurigsten
Geschichten ihren Platz finden, in dem die Sprache an sich selbst scheitert mit dem
Versuch, die Visionen der Vergangenheit und der Zukunft zu fassen und zu erfassen.
Jahr:
2016
Verlag:
Stuttgart, Ithaka Verlag
Aufsätze:
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Systematik:
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B 4
Interessenkreis:
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Humor
ISBN:
3-933545-00-5
Beschreibung:
189 S.
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Mediengruppe:
Romane